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SQAS & ESAD - Was Sie über das Europäische Single Assessment Dokument wissen müssen

Die Grundzüge des SQAS/ESAD-Systems zur Bewertung der Qualitäts-, Sicherheits- und Umweltstandards von Chemikalienhändlern, zur Gewährleistung von compliance und zur Förderung des Risikomanagements in der chemischen Industrie.
Geschrieben von: 
Christian Alsen

CEO und Gründer

12. Dezember 2023
-
5 min Lesedauer

Das SQAS - Safety and Quality Assessment System wurde vom Europäischen Verband der Chemischen Industrie CEFIC und dem Europäischen Chemiehandelsverband FECC entwickelt. Das System dient als Bewertungsmethode für Logistikdienstleister und Transportunternehmen im Gefahrgutbereich. Es ist für verschiedene Bereiche des Transports/der Logistik, des Schienenverkehrs, der Tankreinigung, der Lagerung und des Chemiehandels (ESAD) verfügbar und wird mit Hilfe von standardisierten Fragebögen angewendet.

Der heutige Artikel ist dem SQAS/ESAD gewidmet. Das European Single Assessment Document richtet sich an die chemische Industrie und dient als Überwachungsinstrument für eine standardisierte Leistungsbewertung von Händlern.


Was ist die ESAD?

ESAD ist keine Zertifizierung, sondern ein Dokument, das den aktuellen Stand bescheinigt. Es richtet sich an den Chemiehandel und ist ein Bewertungssystem, mit dem die Qualitäts-, Sicherheits- und Umweltstandards von Chemikalienhändlern beurteilt werden können. Es schafft ein standardisiertes Bewertungsverfahren und ist eine freiwillige Überprüfung der eigenen Systeme und Prozesse. Auf der Grundlage des ESAD-Fragebogens hilft es den Lieferanten, die Leistung der Vertreiber zu überprüfen und mit ihren eigenen Standards zu vergleichen.


Die Abschnitte des ESAD-Fragebogens

Der Fragebogen ist in vier Abschnitte unterteilt:

   Standardtätigkeiten des Händlers (Di)
Bewertung des Standorts (S)
Chlorierte Lösungsmittel (Cs)
Lebensmittel, Kosmetika und/oder Arzneimittel (F)

Inhalt des ESAD-Fragebogens

Die rund 800 Fragen sind in vier einzelne Fragebögen unterteilt, die auf den vier Abschnitten basieren. Es gibt einen Kommentarleitfaden, der die Verwendung der einzelnen Fragen erläutert.


Aufbau der Sektion Di

   Rechtliche Bestimmungen
Risikomanagement
Grundsatzerklärungen und Dokumentation
Bereitstellung von Informationen
Schulung
Notfallvorsorge und -hilfe/Notfallmaßnahmen
Kontinuierliche Verbesserungen
Kommunikation mit der Öffentlichkeit

Beispielfrage:

4.3.2 Verfügen Sie über ein Kennzeichnungsverfahren oder Merkblätter für den Transport von NON-Gefahrgut, wenn dies Teil eines freiwilligen Programms ist?    

Hinweis aus dem Leitfaden zum Fragebogen: In einigen Ländern bieten Wirtschaftsverbände oder die zuständigen Behörden freiwillige Programme für den Umgang mit nicht gefährlichen Gütern, die die Umwelt schädigen können, an. Dies geschieht in Form einer Kennzeichnung von Massenguttankern und/oder der Verpflichtung der Fahrer, Informationsblätter mitzuführen. Wenn es keine freiwilligen Programme gibt, muss die Frage mit N/A beantwortet werden.
Struktur des Abschnitts S

   Der Standort im Allgemeinen
Handhabung und Lagerung von Schüttgut
Abfüllung in IBC, Fässer und Kleincontainer und Mischverfahren
Handhabung und Lagerung von verpackten Produkten

Beispielfrage:

3.18 Werden die Schläuche ausschließlich für ein Produkt verwendet, sofort nach Gebrauch abgekuppelt und in dafür vorgesehenen Behältern gelagert?  

HInweis aus dem Leitfaden zum Fragebogen: Die Zuordnung von Schläuchen zu bestimmten Produkten ist erforderlich. Die Zuordnung zu einer Produktgruppe wäre noch akzeptabel (im Zusammenhang mit dem Risiko einer Reaktion und der Produktqualität).


Struktur des Cs-Teils

   Einleitung
Produktverantwortung - Erhaltung und Pflege der Produktqualität
Allgemeine Merkmale der Vertriebs-/Lieferkette
Rechtliche Anforderungen und wichtige Richtlinien
Lagerung
Umverpackung (Umfüllen)/Handhabung
Transport und Be-/Entladen von losen (unverpackten) Produkten (Waren)
Transport und (Aus-)Lieferung von verpackten Waren
Abfallmanagement

Beispielfrage:

2.1.11. Gibt es ein Verfahren, mit dem sichergestellt wird, dass die Kunden über die besonderen Anforderungen an den Umgang mit und die Verwendung von chlorierten Lösungsmitteln beraten/unterwiesen werden?  

Hinweis aus dem Leitfaden zum Fragebogen: Die Vertreiber sind dafür verantwortlich, ihre Kunden über den sachgerechten Umgang mit chlorierten Lösemitteln zu informieren, wie er in Gesetzen und Richtlinien sowie in der Fachliteratur zu Produktsicherheit, Gesundheit und Umwelt und durch den Hersteller definiert ist. Dabei müssen die Händler die Anwender über den Stand der Technik informieren, der für den sicheren Umgang mit chlorierten Lösemitteln durch den Endverbraucher genutzt werden kann.

Handhabung von chlorierten Lösungsmitteln beim Endverbraucher (d. h. geschlossene Sicherheitsabgabesysteme, geeignete fest verrohrte Verteilersysteme für Lösungsmittel, Transfer über sicheren Boden mit minimalen Emissionen). Zu diesem Zweck müssen Verfahrensanweisungen vorhanden sein.


Struktur des F-Teils

   Allgemein
Lagerung in Tanks/Silos (Bulk)
Be- und Entladen unverpackter Produkte
Transport unverpackter Produkte
Verpackung/Abfüllung
Lagerung und Versand verpackter/abgefüllter Produkte
Produktverantwortung  

Unterabschnitt GTDP: Gute Handels- und Vertriebspraxis für pharmazeutische Hilfsstoffe

Qualitätsmanagement
Organisation und Mitarbeiter
Räumlichkeiten
Lagerhaltung
Ausrüstung (allgemein)
Dokumentation
Umverpackung und Umetikettierung
Reklamationen
Rückrufe
Rücksendungen
Umgang mit nicht spezifikationsgerechten Produkten
Versand und Transport
(Neu-)Vergabe von Aufträgen

Beispielfrage:

6.1.2 Unterliegen gefüllte, gelagerte Packstücke/Behälter einer Haltbarkeitsdauer

einem Haltbarkeitskontrollsystem unterzogen werden?  

Hinweis zu den Leitlinien für den Fragebogen

Die Lagerverwaltung muss nach dem Prinzip "first in - first out" erfolgen, und es muss ein entsprechendes Verfahren zur Kontrolle der Produkthaltbarkeit angewandt werden.

Das ESAD ist sehr Lieferant-orientiert und soll als Instrument des Risikomanagements die Einführung von Qualitätsstandards und compliance fördern. Die Unternehmen erhalten die Zertifizierung durch eine Inspektion durch eine unabhängige Kontrollstelle. Anhand des ESAD-Fragebogens überprüft diese Stelle den Zustand des Einzelhändlers und erstellt einen Bericht.

Eine Übersicht über alle akkreditierten Inspektionsstellen, sortiert nach Ländern, finden Sie auf der SQAS-Website.

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Christian Alsen
Christian Alsen
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Christian Alsen war Mitte der 2000er Jahre als IT-Berater in der Fertigungsindustrie tätig, als er feststellte, dass alle Unternehmen die gleichen Dinge mit ihren Zulieferern tun, aber nicht als Teamarbeit. Außerdem dachte das Management nicht über Lieferant Beziehungen als Ganzes nach. Christian sah hochqualifizierte Leute, die Routinearbeiten erledigten und darunter litten. Daraufhin beschloss er, etwas dagegen zu unternehmen. Er begann mit dem Aufbau der ecratum SRM Kollaborationsplattformen. Jetzt, 15 Jahre und 100.000 Unternehmen später und mit viel Erfahrung im Gepäck, freut er sich, mit seinem Team an relatico.next, der Simple Supply Chain Collaboration Platform, zu arbeiten.