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Navigieren durch das LKSG-Gesetz: Ein Leitfaden für kleine und mittlere Unternehmen

Veröffentlicht am:
20/3/2024
Aktualisiert am:
8/4/2024
5 Minuten Lesedauer
Geschrieben von: 
Bernd Neufert

Experte für strategische Beschaffung

Erfahren Sie mehr über das deutsche Lieferkettengesetz (LkSG), seine Auswirkungen auf KMU und wie SRM-Software die compliance und Nachhaltigkeitspraktiken optimieren kann. Erfahren Sie mehr über Strategien zur Bewältigung der Herausforderungen in der Lieferkette, zur Verbesserung der Beziehungen zu Lieferant und zur Nutzung digitaler Lösungen für audit , zur Automatisierung der Dokumentation und zur Erzielung eines Wettbewerbsvorteils im Bereich Nachhaltigkeit.

In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und ethische Praktiken nicht mehr nur Schlagworte sind, sondern zur Pflicht werden, befindet sich die Gesetzgebung für Lieferketten in einem tiefgreifenden Wandel. Das deutsche Lieferkettengesetz (LkSG) ist ein Beleg für diesen Wandel. Es wurde entwickelt, um Unternehmen für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards innerhalb ihrer Lieferketten zur Verantwortung zu ziehen. Das Gesetz zielt zwar direkt auf Großunternehmen ab, hat aber Auswirkungen auf Unternehmen jeder Größe und erfordert ein proaktives Vorgehen aller Akteure in der Lieferkette.

Der Welleneffekt von Compliance

Die Absicht des Gesetzgebers hinter dem Supply Chain Act ist klar: Er will sicherstellen, dass alle Akteure innerhalb einer Lieferkette strenge Informationspflichten einhalten. Diese Einbeziehung bedeutet, dass Unternehmen, die nicht direkt unter das Gesetz fallen, dennoch ähnliche Maßnahmen ergreifen müssen, wie sie für größere Unternehmen vorgeschrieben sind. In dem Maße, wie große Unternehmen damit beginnen, die Risikoprofile ihrer Zulieferer und deren Zulieferer zu untersuchen, werden sich auch kleinere Unternehmen in diesem compliance Netz wiederfinden. Falls solche Untersuchungen noch nicht bei Ihnen angekommen sind, sollten Sie sich darauf einstellen, dass sie im Jahr 2024 mit zunehmender Intensität stattfinden werden.

Die Botschaft ist eindeutig: Ohne die Mitwirkung aller Lieferant können die direkt betroffenen Unternehmen ihren Verpflichtungen aus dem Supply Chain Act nicht nachkommen. Diese Erkenntnis unterstreicht, wie wichtig es für mittelständische Unternehmen ist, sich vorzubereiten, damit sie auf Kundenanfragen effektiv reagieren können. Darüber hinaus haben Unternehmen, die sich auf das Lieferkettengesetz vorbereiten, einen Wettbewerbsvorteil, insbesondere im Hinblick auf die sich abzeichnenden europäischen Regelungen und die vorteilhaften Überschneidungen mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD).

Jenseits von Compliance: Wertschöpfung

Die Herangehensweise an den Supply Chain Act sollte über compliance hinausgehen. Bei relatico.next glauben wir daran, dass das Gesetz als Chance genutzt werden kann, um Lieferant und das Rohstoffmanagement sowie ein transparentes Risikomanagement zu optimieren. Diese Denkweise erfüllt nicht nur die gesetzlichen Verpflichtungen, sondern schafft auch einen Mehrwert, insbesondere in der Beschaffung und im Qualitätsmanagement.

Legislative Landschaft: Chancen für KMU

Der Supply Chain Act ist zusammen mit der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD), der European Union Deforestation Regulation (EUDR) und der Corporate Sustainable Reporting Directive (CSRD) ein aktuelles Thema im Diskurs. Im Mittelpunkt dieser Vorschriften stehen Menschenrechts- und Umweltstandards, die für den wirtschaftlichen Erfolg und die ethische Integrität der Marktteilnehmer unerlässlich sind. Die Verabschiedung dieser Verordnungen durch die EU und die deutsche Regierung ist eine Reaktion auf die frühere Vernachlässigung dieser Grundsätze und führt eine kollektive Verantwortung ein, die sich für proaktive Unternehmen in erhebliche Wettbewerbsvorteile verwandeln kann.

Missverständnisse und Herausforderungen

Es herrscht die Meinung vor, dass diese Gesetze so vage formuliert sind, dass die Auslegung ihrer genauen Anforderungen eine Herausforderung darstellt. Diese Komplexität ist beabsichtigt, damit sich die Vorschriften nahtlos in verschiedene Unternehmensstrategien einfügen lassen, ohne dass starre Rahmenvorgaben die praktische Umsetzung behindern. Diese vermeintliche Zweideutigkeit sollte als Chance und nicht als Hindernis gesehen werden.

Es ist wichtig zu verstehen, dass compliance mit diesen Gesetzen keine einmalige Leistung ist, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Die CSRD beispielsweise schreibt eine Berichterstattung vor, ohne den genauen Inhalt zu spezifizieren, und verlässt sich darauf, dass die Unternehmen wesentliche Themen durch eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse identifizieren. Der von relatico empfohlene Ansatz beinhaltet die Verfeinerung der Lieferant Basis, um sich auf risikoreiche Kontakte zu konzentrieren, was gezielte Maßnahmen und Risikomanagementpläne in Zusammenarbeit mit den Lieferanten erfordert.

Lektionen aus der Praxis

Jüngste Berichte verdeutlichen die Folgen von Nichtbeachtungcompliance und zeigen, dass der Ruf und der finanzielle Schaden erheblich sein können. Beispiele sind die Vorwürfe von Oxfam gegen Rewe wegen Ausbeutung im Bananenanbau und die Vorwürfe gegen Kobaltlieferanten von BMW in Marokko. Diese Fälle machen deutlich, wie wichtig eine umfassende compliance über die gesamte Lieferkette hinweg ist, wobei auch kleinere Zulieferer Verantwortung tragen.

Das Fazit: Nachhaltigkeit als neue Rentabilität

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Nachhaltigkeit und das Management nachhaltiger Lieferketten für die Langlebigkeit von Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind. Ressourceneffizienz, ein Kernaspekt der Nachhaltigkeit, ist gleichbedeutend mit Kosteneinsparungen. Eine erfolgreiche Beschaffung erfordert eine gründliche Kenntnis der Lieferanten und ihrer Lieferketten, die durch strategisches Lieferantenmanagement und die Nutzung fortschrittlicher Datenmodelle und Business Intelligence Tools erreicht wird.

Die Botschaft ist klar: Bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit und compliance mit dem Supply Chain Act geht es nicht nur darum, Strafen zu vermeiden, sondern auch darum, die Chance zu ergreifen, innovativ zu sein, die betriebliche Effizienz zu verbessern und sich einen Wettbewerbsvorteil in einem zunehmend bewussten Markt zu sichern.

Fazit

Das Lieferkettengesetz (LkSG) und die damit zusammenhängenden europäischen Richtlinien bieten KMU eine einzigartige Gelegenheit, die Nachhaltigkeit und die betriebliche Effizienz zu verbessern und sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Proaktivität und strategisches Management sind der Schlüssel, um compliance Herausforderungen in Chancen zu verwandeln.

Über relatico.next

relatico.next bietet praktische, wertorientierte Lösungen, die Unternehmen helfen, die Komplexität des LkSG zu bewältigen und ihre Nachhaltigkeitspraktiken zu verbessern. Mit dem Fokus auf Dokumentationsautomatisierung, audit und Lieferant ermöglicht relatico.next Unternehmen eine effiziente Verwaltung von compliance und die Digitalisierung von Beschaffungs-, Qualitäts- und Regulierungsprozessen. Als Ihr strategischer Partner stellt relatico.next sicher, dass Ihr Unternehmen in der sich ständig verändernden Marktlandschaft die Nase vorn hat und compliance in einen Wettbewerbsvorteil verwandelt.

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Bernd Neufert
Bernd Neufert
Experte für strategische Beschaffung

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Bernd verfügt über umfangreiche Erfahrung im strategischen Einkauf, geprägt durch seine Tätigkeit bei Eckes-Granini, Symrise und DuPont de Nemours. Derzeit konzentriert er sich auf nachhaltige Beschaffung und Lieferketten und arbeitet mit dem relatico-Team zusammen, um praktische Softwarelösungen zu entwickeln. Darüber hinaus betreibt Bernd seinen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb und ist weltweit an Supply-Chain-Projekten beteiligt.