Das Thema Lieferantenbewertung ist in der neuen Norm ISO 9001:2015, die seit September 2015 in Kraft ist, im Kapitel 8.4 "Kontrolle von extern bereitgestellten Produkten und Dienstleistungen" geregelt. Insgesamt gibt es keine genauen Vorgaben, wie die Lieferantenbewertung aussehen soll. Daher kann für kleinere Unternehmen eine einfache Klassifizierung der Lieferanten ausreichen. Für Unternehmen, die eine große Anzahl von Lieferanten verwalten und bewerten müssen, kann der Prozess der Lieferantenbewertung jedoch oft sehr zeitaufwändig sein.
Um die Bewertung von Lieferant so einfach und gleichzeitig so effizient wie möglich zu gestalten, finden Sie hier einige hilfreiche Tipps für die beste Vorgehensweise:
Da in der Norm nicht eindeutig festgelegt ist, in welchem Umfang Sie Ihre Lieferanten bewerten müssen, sollten Sie eine Auswahl treffen. Die Norm ISO 9001 schreibt nur vor, dass die für den Produktionsprozess kritischen Lieferanten bewertet werden müssen. Wenn es bereits eine Gruppierung oder Klassifizierung Ihrer Lieferanten gibt, können Sie diese als Entscheidungshilfe nutzen.
Zusätzlich sollten Sie intern klären, wer die Lieferantenbewertung durchführen soll und wie oft die Bewertung stattfindet. In der Regel betrifft dies die Abteilungen Einkauf und Qualitätsmanagement. Oft wird die Bewertung jährlich durchgeführt.
Die Norm enthält keine Leitlinien oder Einzelheiten zu den Kriterien, die der Bewertung zugrunde gelegt werden sollten. Die folgenden Kriterien können jedoch als Bewertungsmatrix verwendet werden:
Informationen und Dokumente wie Verträge, Lieferspezifikationen, Ausschuss- und Reklamationsdokumente oder Arbeitsanweisungen bilden die Datengrundlage für die Lieferant Auswertung. Diese Dokumente sollten Sie bereits im Rahmen Ihrer Lieferant Dokumentation angefordert und abgelegt haben.
Daraus ergibt sich die Gewichtung der Kriterien, nach denen Sie Ihre Lieferanten bewerten. Die Gewichtung kann je nach Produkt sehr unterschiedlich ausfallen. In der Regel sind jedoch die Kriterien Qualität und Preis entscheidend. Für die einzelnen Kriterien werden bei der Bewertung Punkte vergeben, die dann entsprechend der ermittelten Gewichtung summiert werden.
Die Einstufung der Lieferanten basiert auf der Gesamtpunktzahl, die bei der Bewertung erreicht wurde. Je nach Bedeutung der Leistung des Lieferant innerhalb der Warengruppe werden aus der Klassifizierung Maßnahmen für die Auswahl und Entwicklung von Lieferant abgeleitet. Eine typische Klassifizierung sieht wie folgt aus:
A - Lieferant: 100 -80%
C-Lieferant: 59 - 40%
B - Lieferant: 79 - 60%
D - Lieferant: 39 - 0%
Insbesondere die Kommunikation der Bewertung bzw. der Leistung von Lieferant ist ein wichtiger Prozessabschluss für beide Parteien. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Ergebnisse der Bewertung für die Lieferant verständlich darzustellen und
Als einkaufendes Unternehmen erhalten Sie einen Überblick darüber, wo sich in Ihrer Produktionskette potenzielle zusätzliche Kosten oder Risiken verbergen können. Für die bewerteten Lieferant ist es eine Gelegenheit, die Qualität ihrer Produkte/Dienstleistungen zu verbessern. Insgesamt fördert dies die Zusammenarbeit und führt zu einer langfristig gestärkten Geschäftsbeziehung.
Bewährte Praxis: Ein Lieferantenbeziehungsmanagementsystem, das die Lieferantendokumentation, die Produktdokumentation und die Lieferantenbewertung integriert und eine Daten- und Informationsschnittstelle schafft. Ein elektronisches System zur Dokumentation der Lieferantenbewertung kann besonders für Unternehmen nützlich sein, die eine große Anzahl von Lieferantenen bewerten müssen. Dies hat die folgenden Vorteile:
Christian Alsen war Mitte der 2000er Jahre als IT-Berater in der Fertigungsindustrie tätig, als er feststellte, dass alle Unternehmen die gleichen Dinge mit ihren Zulieferern tun, aber nicht als Teamarbeit. Außerdem dachte das Management nicht über Lieferant Beziehungen als Ganzes nach. Christian sah hochqualifizierte Leute, die Routinearbeiten erledigten und darunter litten. Daraufhin beschloss er, etwas dagegen zu unternehmen. Er begann mit dem Aufbau der ecratum SRM Kollaborationsplattformen. Jetzt, 15 Jahre und 100.000 Unternehmen später und mit viel Erfahrung im Gepäck, freut er sich, mit seinem Team an relatico.next, der Simple Supply Chain Collaboration Platform, zu arbeiten.